Gemeinsam für Gotteshäuser

Gemeinsam für Gotteshäuser

Bauunterhalt – Dekanat Hof betritt mit der Stiftung „Kirchen bewahren“ Neuland in Bayern

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Hof – Das evangelisch-lutherische Dekanat Hof hat die Stiftung „Kirchen bewahren“ ins Leben gerufen, mit der der Erhalt der 29 Gotteshäuser des Kirchenbezirks unterstützt werden soll. „Gemeinsam geht es besser“, sagte Peter Hager, Kirchenvorsteher und Mitglied der Projektgruppe, die die Stiftung geplant hat. Gemeint ist, dass alle evangelischen Christen der 26 Gemeinden des Dekanates in die Stiftung einzahlen können, um damit den Fortbestand der Kirchen in allen Orten langfristig zu gewährleisten.

Kirchen als Kulturgut
Wie wichtig dies ist, betonte bei einem Pressegespräch Dekan Günter Saalfrank: „Gotteshäuser sind mehr als zentrale sakrale Orte einer Kirchengemeinde. Sie bilden auch einen wichtigen Teil unserer Heimat und unseres Kulturgutes.“ 
Obwohl es aktuell wieder ein Plus bei den Kirchensteuern gebe, seien zahlreiche Gemeinden vor die schwere Aufgabe gestellt, ihre Kirchen auf Dauer zu unterhalten und gegebenenfalls sanieren zu lassen.  Nicht zuletzt ein neu geregeltes Finanzierungs-System erschwere kleinen Gemeinden diese Last. Dekan Saalfrank nannte als Beispiel die Dorfkirche Pilgramsreuth.
Diese Probleme haben auch Landgerichtspräsident Dr. Ernst Tschanett dazu bewogen, sich als Stiftungsbeirat zur Verfügung zu stellen, da er als Ehrenamtlicher in Kirchengemeinden nicht selten mit schwierigen Finanzlagen zu tun hatte.
Um das Schlimmste zu verhüten, dafür sei die Stiftung angetreten. Wie dieses Schlimmste aussehen kann, schilderte Stiftungsbeirat und Redaktionsdirektor der Frankenpost, Werner Mergner: „Ich finde es unerträglich, wenn Kirchen verkauft und Rockkneipen daraus gemacht werden. Man darf sie nicht vergammeln lassen.“
Soweit will man es im Dekanat nicht kommen lassen und die ersten Reaktionen auf die Stiftung sprechen dafür, dass der Grundgedanke auf fruchtbaren Boden fällt. Bereits über 10.000 Euro sind laut Dekan Saalfrank spontan eingezahlt worden. Und das obwohl die Stiftung erst am Sonntag bei einem Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der Hofer Lorenzkirche offiziell ins Leben gerufen wird.
Da mit dem Ertrag dieser noch geringen Summe die Stiftung kaum etwas erreichen könnte, haben sich die Gemeinden des Dekanats darauf verständigt, 60.000 Euro aus einem gemeinsamen Topf für erste konkrete Aufgaben zu verwenden.
Auch dieser Schritt sei ein Zeichen der Solidarität der Gemeinden untereinander, sagte Saalfrank. Daher mache er sich auch keine Sorgen, dass potenzielle Zustifter die Unterstützung für andere Gemeinden versagen könnten. „Eben weil es um das Miteinander geht, richtet sich die Stiftung gegen das Kirchturmdenken.“

hawe

Stiftung
Stiftungen gibt es bereits seit dem Mittelalter. Der Grundgedanke ist, dass ausschließlich Erträge des Stiftungsvermögens für gemeinnützige Zwecke verwendet werden und nicht – wie beispielsweise bei Spenden – das zur Verfügung gestellte Geld. Somit eignen sich Stiftungen für langfristig angelegte Vorhaben. Mehr Informationen über die neue Stiftung finden sich im Internet unter www.stiftung-kirchen-bewahren-hof.de.